Die Tage der Überlebenden des Holocaust sind gezählt. Für heranwachsende Menschen wird es in Zukunft immer unwahrscheinlicher und schließlich unmöglich, dass sie lebenden Zeitzeugen begegnen können, die von den Schrecken dieser Zeit authentisch erzählen können und davon, wie sie nach dieser traumatischen Erfahrung dennoch in einem veränderten Deutschland leben konnten.
Für die Nachwelt, die ohne lebende Zeitzeugen gerade dieses dunkelste Kapitel deutscher Geschichte verstehen will, sind vorzugsweise filmische Dokumente eine entscheidende Quelle, um einen lebhaften Eindruck von den Menschen zu bekommen, die diese Zeit überlebt und verarbeitet haben und ihren Frieden damit machen konnten.
Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ließ sich begeistern von der Idee, neue Wege in Sachen Erinnerungskultur zu gehen und 6 kurze Clips in Auftrag zu geben, die ein lebendiges Zeugnis einer außergewöhnlichen Verbindung darstellen und die geistige Botschaft zweier Zeitzeugen in Form eines zwischenmenschlichen, interreligiösen und vor allem offenen Austauschs vermitteln sollen.
Sr. Elija und der im September 2016 verstorbene Max Mannheimer stehen für eine Generation, die sich mit der Aufarbeitung des Holocaust aus zwei gegensätzlichen Perspektiven heraus beschäftigt. Max Mannheimer als leidgeprüftes Opfer, als unermüdlicher Aufklärer und Zeitzeuge in Schulen und in der Öffentlichkeit. Sr. Elija, die sich bewusst für ein Leben im Kloster direkt neben dem ehemaligen KZ entschied, die Kontakt zu ehemaligen Häftlingen aufnahm und in Gesprächen und Interviews deren Lebens- und Leidensgeschichte dokumentierte und die KZ-Überlebenden für die Nachwelt fotografierte.
Gedreht wurde im Oktober 2016 im Kloster Karmel Heilig Blut und in der KZ Gedenkstätte Dachau. Aus diesem Material wurden für die Stiftung 6 Clips hergestellt, die auf youtube einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Weitere 5 Clips hat die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Auftrag gegeben. Diese Clips sind auf der Webseite der Landeszentrale öffentlich zugänglich.
Die youtube-Playlist der 6 Clips der Stiftung Bayerische Gedenkstätten:
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